USC weitet Volleyballförderung auch auf Grundschulen aus
Die Frage nach dem perfekten Alter, um mit dem Volleyballsport zu beginnen, lässt sich sicherlich nicht abschließend beantworten. „Es ist nie zu spät“, erinnert eine Randsportart, die sich über jede frisch entfachte Begeisterung und jeden neuen Trainingsgast – egal welchen Alters – bei den münsterländischen Volleyballvereinen freut. „Es ist nie zu früh“, heißt es dagegen aus der Sicht eines Leistungssports mit zahlreichen Bundesligastandorten rund um Münster.
Auf Seiten des vielfachen deutschen Meisters und Pokalsiegers USC Münster ist der Fokus eindeutig. Schon im Kindesalter soll die Liebe zum Sport geweckt werden, damit die nächste Generation der Volleyball-Asse aus der Region kommt. Bislang fokussierte sich der Verein vom Münsteraner Berg Fidel hauptsächlich auf einen Trainingsstart nach dem Schulwechsel. Nur vereinzelt im Süden Münsters habe es ein entsprechendes Angebot gegeben.
Das soll nun auch im Norden der Stadt ausgebaut werden, wie Nils Kaufmann, Jugendtrainer beim USC, erklärt. „In diesem Alter kann ein Jahr Erfahrung einen großen Unterschied machen. Wenn wir mit unserer Förderung zum Beispiel erst in der fünften Jahrgangsstufe beginnen, sind wir automatisch im Rückstand gegenüber Vereinen, die früher starten.“ Daher baut der Verein aktuell seine Angebote im Nachwuchsbereich aus und intensiviert die Förderung im Grundschulalter.
In Kooperation mit der Universität Münster und dem Pascal-Gymnasium Münster sowie dessen Partner-Grundschulen entwickelt der Bundesligist ein Förderungsprojekt für die Volleyballstars von morgen. Der Kern: Lehramtsstudierende der Uni übernehmen für einige Schnupperstunden den Sportunterricht an den kooperierenden Grundschulen. Darin stellen sie dann zunächst spielerisch die Sportart vor. Interessierte Kinder lernen den Volleyball danach über AGs näher kennen. Zum Abschluss eines Halbjahres soll es dann ein gemeinsames Turnier mit allen beteiligten Klassen geben, um auch in Wettbewerbssituationen zu kommen. „Es geht uns in erster Linie darum, den Volleyballsport zu präsentieren und Freude daran zu wecken“, so Kaufmann. „Im Idealfall haben die Kinder dann so viel Lust darauf, dass sie anschließend in den Trainingsgruppen des USC weitermachen möchten.“
Um diesen Übergang dann so fließend wie möglich zu machen, konnte der USC Münster eine erfahrene Mitstreiterin gewinnen. Juliane Schröder, selbst angehende Grundschullehrerin, will ihre Erfahrung aus zwölf Jahren Bundesliga-Volleyball an den Nachwuchs weitergeben. Die 29-Jährige, die ab 2016 in Münster spielte und erst im vergangenen Sommer ihre Karriere beendete, freut dementsprechend sich auf ihre neue Aufgabe an der Seitenlinie. „Volleyball ist ein toller Sport, für den es sich lohnt, Werbung zu machen. Wir wollen als USC schon bei den Kleinsten das Feuer entfachen. Das primäre Ziel bleibt aber auf jeden Fall, die Kinder in Bewegung und an den Ball zu bekommen“, sagt sie.
Schröder weiß auch, wie wichtig praktische Erfahrungen für die neuen Lehrkräfte schon während des Studiums sind: „Alles Praxisnahe bringt einen enorm weiter. Aus allem, wo man vor Ort an den Schulen ist und direkt mit den Kindern arbeitet, kann man im Studium so viel lernen.“ Neben Praktikum und Praxissemester können die Studierenden so weitere wertvolle Erfahrungen machen. „Das Projekt bietet ihnen einen großartigen Mehrwert“, findet die ehemalige Bundesligaspielerin. So bleibt schließlich auf allen Seiten ein Plus stehen. Projektstart ist für diesen Winter geplant.