Zweite Saisonniederlage in Suhl
Die Suhler Wolfsgrube ist in dieser Saison kein gutes Pflaster für den USC. Nach der Niederlage im DVV-Pokal brachte auch der Bundesliga-Besuch am Samstag keinen Erfolg ein. 1:3 hieß es am Ende einer umkämpften und unterm Strich engen Begegnung, die auf beiden Seiten allerdings von Höhen und Tiefen geprägt war.
„Es war ein super super super enges Spiel“, unterstrich USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen. Sie ärgerte sich „Wir haben es dann in der Crunchtime verloren. Da machen wir leider ein paar Fehler zu viel. Da ist Suhl dann super abgezockt.“ Suhls Mannschaft, die international im Challenge-Cup-Halbfinale steht, zuletzt jedoch sechs Ligaspiele nacheinander verlor, habe auch etwas angeboten. „Es war schon eher das ‚international Suhl‘, das da auf dem Feld stand. Phasenweise haben sie allerdings auch ihr anderes Gesicht gezeigt“, wie Thomsen berichtete. Das konnten ihre Schützlinge aber nicht ausnutzen. „Wir haben unsere Leistung leider nur selten als Kollektiv abgerufen“, so Thomsen.
Bis zu den engen Schlussphasen war es in allen vier Sätzen ein wilder Ritt. Suhl eröffnete Satz eins tonangebend (0:4), der USC kam aber schnell wieder ran (9:10). Auch die zweite Drangphase der Wölfe (12:17) wurde von den Münsteranerinnen gekontert, als Kapitänin Scholten die Unabhängigen wieder auf Kontakt brachte. Angriff, Ass und Block der Niederländerin verkürzten auf 19:20. Ein Fehler Harbins glich das Spiel anschließend aus (20:20) und brachte den USC gleichzeitig in die Offensive. Maria Schlegel, mit 22 Punkten beste Scorerin Münsters, holte sich Delic und Kindermann im Block und vollendete zwischendurch auch selbst (23:20) Eine Vorentscheidung war es aber noch nicht, denn durch einen Aufschlagfehler Valkovas, einen Annahmefehler Schlegels sowie Delics Block-Revanche an der Spanierin war schnell wieder alles offen (23:23). Erst als die eingewechselte Barthel ihren Service in die hintere Ecke des Feldes platzierte, durfte kollektiv aufgeatmet werden (25:23).
Achterbahnfahrt auch nach Führung des USC
Nach dem ersten Seitenwechsel fand Münster erneut schwer in den Satz (2:7). Das Tief war aber wieder nur von kurzer Dauer (6:8). Über cleveres Angriffsspiel, Aufschlagdruck und den Abwehr-Rückhalt der späteren MVP Zoe Fleck zwang der USC die Gastgeberinnen immer wieder zu Eigenfehlern (14:14). So blieb der Satz bis in die Schlussphase offen. Dort konnte Thomsens Team – wie Suhl im Satz zuvor – ein 20:23 zwar noch ausgleichen, blieb am Ende aber ebenfalls machtlos (25:27)
Dafür schien der dritte Satz aus USC-Sicht deutlich besser zu starten. Während die Münsteranerinnen zuvor zweimal einen guten Beginn verpasst hatten, legten sie nun mit Valkova am Aufschlag souverän vor (5:0). Auch die prompte VfB-Antwort (6:5) brachte die Münsteranerinnen nicht aus dem Konzept. Stattdessen hielten sie den großen Druck in Angriff und Service aufrecht, was den Vorsprung wieder anwachsen ließ (11:6). Auf das USC-Hoch folgte allerdings abermals ein rasches Tief. Suhl dominierte fortan am Netz, profitierte von vermehrten Eigenfehlern und konnte die Münsteraner Angriffe wieder leichter entschärfen. Ein 14:11 drehten die Gastgeberinnen zu einem 14:16 und waren so in Satz drei – trotz guten USC-Starts – auf Kurs. Obwohl die Führung in der engen Schlussphase mehrfach wechselte, durften schließlich die Thüringerinnen jubeln (22:25).
Positiv hob USC-Trainerin Thomsen am Samstag die Einstellung ihres Teams hervor: „Wir haben immer gefightet und nie aufgegeben. So haben wir uns aus jeder Situation wieder ins Spiel gekämpft“, sagte sie. Denn auch nach der doppelten Chance im verlorenen dritten Satz und einer abermals hohen Hypothek zu Beginn des vierten Durchgangs (1:7) war in der Partie noch nichts entschieden. Valkova glich per Zuspielfinte aus (16:16) und Top-Scorerin Schlegel sorgte zwischenzeitlich sogar für eine Führung (18:17). Am Ende besiegelte allerdings ein Annahmefehler, den Brown direkt ausnutzte, die zweite USC-Saisonniederlage in Suhl (21:25)