USC nimmt Schwerin einen Big-Point ab
Mal wieder zeigte der USC Münster, dass der Besuch am Berg Fidel für die gegnerischen Teams kein Zuckerschlecken ist. Auch gegen die Pokalsiegerinnen aus Schwerin holten die Münsteranerinnen einen verdienten Zähler und konnten trotz der knappen 2:3-Niederlage das Feld erhobenen Hauptes verlassen.
„Ich bin superstolz auf die Mannschaft. Wir haben mega-gut gespielt und sind auch so aufgetreten, wie wir es uns vorgenommen haben“, sagte USC-Trainerin Lisa Thomsen nach dem Spiel. Man habe die Gäste aus dem Norden mehr als nur ärgern wollen. „Wir wollten wie ein kleiner Pitbull sein, der in die Wade reinbeißt und nicht mehr loslässt. Das haben wir sehr gut umgesetzt. Wir haben gefightet um jeden Punkt“, freute sie sich.
Vor 1600 Fans in der Sporthalle Berg Fidel brauchte ihr Team allerdings einen Satz Anlauf, um gegen den Tabellendritten ins Spiel zu finden (19:25). Dann aber war der USC voll da und mehr als nur auf Wadenhöhe. Getragen von den Fans gaben die Münsteranerinnen nach der ersten Satzpause sogar deutlich den Ton an. Da Top-Scorerin Iris Scholten von Schwerin gut aus dem Spiel genommen wurde (13 Punkte), konnte in dieser Phase besonders Maria Schlegel glänzen (24 Punkte). Auch ein Wechsel auf der Zuspielposition stellte die Gäste vor neue Herausforderungen, auf die das Team von Coach Felix Koslowski erst reagieren musste.
Über Meghan Barthel riss der USC nach dem Seitenwechsel früh Lücken in die Schweriner Abwehr, die die Münsteraner Offensive anschließend sicher ausnutzte. Gleichzeitig häuften sich auch auf der Gegenseite die Eigenfehler. So holten sich die Gastgeberinnen klar den zweiten Satz (25:19) und unterstrichen ihren guten Auftritt einen Durchgang später noch deutlicher (25:13). Thomsen lobte: „In dieser Phase haben wir unseren Gameplan voll durchgezogen und die Schwachstellen gefunden. Es war eine tolle Teamleistung.“ Auch der Mut habe aus Sicht der Trainerin gestimmt. Der USC habe sich in einen Flow gespielt: „Wir waren super risikofreudig und wurden dafür belohnt. Wahrscheinlich hätte in diesen Sätzen alles funktioniert.“
Schwerins Antwort auf die Umstellungen beim USC ließ aber nicht lange auf sich warten. Zudem verloren die Unabhängigen mit dem sicheren Punkt in der Tasche den Zugriff auf das Spiel. Thomsens treffende Zusammenfassung für den vierten Satz: „Da haben wir kein Bein mehr auf den Boden bekommen.“ Dafür waren alle im entscheidenden Tie-Break aber wieder im Fokus. Während Münster kurz vor der Entscheidung noch bei Halbzeit führte (8:7), durfte am Ende jedoch auch am Berg Fidel der Pokalsieger jubeln (13:15).
Dennoch zeigen sich die Münsteranerinnen mit der Ausbeute am Samstagabend zufrieden. „Wir sind super happy mit dem einen Punkt, weil der megawichtig ist“, freute sich USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen. „Hätte uns vor dem Spiel jemand gesagt, dass wir einen Punkt gegen Schwerin holen, hätte ich das natürlich sofort unterschrieben. Vom Spielverlauf her ist das aber natürlich etwas schade. Da haben dann Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben.“
Im engen Kampf um die Playoffs konnten die Münsteranerinnen einen wichtigen Zähler verbuchen und einen weiteren Schritt nach vorne gehen. Der Vorsprung zu Platz neun beträgt jetzt drei Zähler. Trainerin Thomsen tritt allerdings etwas auf die Euphoriebremse. Vermutlich auch weil der USC durch die Ergebnisse der Konkurrenz aktuell nur noch Tabellenachter ist. Die Trainerin mahnt: „Zwei Spieltage vor Schluss ist es noch viel zu früh, um zu sagen, was dieser Punkt jetzt genau bedeutet. Es bleibt ein offenes Battle.“ Fest steht nur, dass der USC den Dresdner SC (25.03., 19.30 Uhr) nun mit breiter Brust erwartet.
Präsentiert wurde dieses Spiel von den Westfälischen Nachrichten.