Team entführt drei Punkte aus Suhl
Dank starker Teamleistung entführte der USC Münster am Dienstagabend drei Zähler aus der Wolfsgrube. Gegen den VfB Suhl setzten sich die Unabhängigen mit 3:1 (25:21, 12:25, 25:21, 26:24) durch und sicherten sich beim Tabellendritten den ersten Sieg im neuen Jahr. Gleichzeitig unterbrachen sie eine Durststrecke von drei Niederlagen in Serie und gehen nun gestärkt in den Saisonendspurt. Durch den Erfolg kletterte der USC wieder auf den achten Platz im Klassement.
„So ein Sieg tut der Sportlerinnenseele gut“, weiß Münsters Cheftrainerin Lisa Thomsen. Sie freute sich sehr über den Erfolg beim VfB: „Ich bin mega happy für das Team und bin sehr stolz darauf, wie wir heute aufgetreten sind. Unser Ziel war es, befreit aufzuspielen und Punkt für Punkt alles zu geben. Im Training haben wir an Lösungen für unsere momentane Situation gearbeitet und wollten sie heute direkt abrufen. Das ist uns super gelungen! Es war insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung!“
Bei beiden Teams prägten zahlreiche Ausfälle die Aufstellung am Dienstagabend. Die ohnehin schon lange Liste der fehlenden Thüringerinnen wurde nachmittags noch durch VfB-Libera Lohmann ergänzt, als ihr Coronatest positiv anschlug. Da Suhl noch acht spielfähige Akteurinnen hatte, fand das Fernsehspiel am Abend dennoch statt. Sunjic streifte sich derweil das Libera-Trikot der Gastgeberinnen über.
Auch der USC trat nicht in voller Stärke an. So nahmen Scholten, Kömmling und Dukic die Reise unter der Woche nicht auf sich, sondern ließen sich in Münster weiter behandeln. Dafür war erneut Maya Sendner vom VCO Münter über ein Doppelspielrecht mit von der Partie. Ebenso zeigte sich Neuzugang Alexandra Stein in Suhl erstmals im USC-Grün. „Alex hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte Thomsen die US-Amerikanerin. „Man merkt, wie happy sie ist, jetzt hier zu sein. Sie ist ein sehr positiver Mensch und bringt das auch so auf das Feld. Das hat auch sicher dazu beigetragen, dass wir heute als Einheit so gut funktioniert haben.“
Münster beginnt zielstrebig
Das USC-Team eröffnete das Duell mit dem Tabellendritten druckvoll und erspielte sich durch den Rückhalt der von Beginn an starken Abwehr direkt eine klare Führung (10:3). Überlegen bestimmten die Münsteranerinnen auch anschließend den Auftaktsatz und hatten auch auf Suhler Punkteserien (17:14) passende Antworten (21:14). Dadurch sicherten sie sich die erste Satzführung (25:21). „Das war ein super Start! Direkt vom ersten Ballwechsel an waren wir da“, so die zufriedene Thomsen. Allerdings gab sie auch zu: „Wir haben da bestimmt auch einen Ticken davon profitiert, dass Suhl in dieser neuen Formation noch nicht zusammen trainieren konnte und sie sich erst finden mussten.“
Was sich bereits in den letzten Ballwechseln des ersten Durchgangs angedeutet hatte, bestätigte allerdings sich zu Beginn des Zweiten. Gegen allmählich eingespielte Thüringerinnen verlor der USC den Zugriff auf die Partie. Unsicherheiten im Spielaufbau sowie ein Rückfall in alte Muster im Angriff verhinderten in dieser Phase ein konstantes Punkten. Daher waren es nach dem Seitenwechsel die Münsteranerinnen, die dem 3:10-Rückstand entgegenstanden. Thomsen bedauerte: „Da ist leider zwischenzeitlich etwas die Last auf unseren Schultern gewachsen und wir haben das Befreitsein verloren.“ Erst kurz vor Satzende – 6:20 hieß es zwischenzeitlich – waren die Unabhängigen in der Lage, den Bann zu brechen und in das Spiel zurückzufinden. Zu diesem Zeitpunkt war alles jedoch schon längst entschieden und der Ausgleich nur noch Thüringer Formsache (12:25).
Diesen neuen Schwung nahmen die Gäste anschließend aber mit. (6:4). Dank eines stark verbesserten, durchschlagenden Angriffs und einer weiterhin beherzt kämpfenden Abwehr gab der USC erneut den Ton an (16:11). Nur abschütteln ließen sich die Gastgeberinnen nicht (17:15), bis eine Aufschlagserie der eingewechselten Barthel für das entscheidende Break sorgte (22:17). Konzentriert spielten es die Münsteranerinnen bis zum Seitenwechsel und holten sich durch das 25:21 den ersten Zähler des neuen Jahres.
Doch der USC wollte mehr. Er wollte sich 2022 auch den ersten Sieg sichern. Das unterstrichen die Gäste gleich zu Beginn des vierten Durchgangs (13:6). Bis es in die Schlussphase ging, bestimmte Münster mit zurückgewonnener Spielfreude das Geschehen. Doch je näher die Entscheidung rückte, desto kleiner wurde der Abstand zu den Thüringerinnen (21:20). Gerade als sich das Team aus Münster durch einen kompromisslosen Angriffsschlag Schlegels und einen überzeugenden Block der späteren MVP Juliane Schröder wieder auf im Aufwind wähnte (23:20), kehrten die aufschlagstarken Gastgeberinnen zurück und schickten Satz vier in die Verlängerung (24:24), wo der USC erst im Nachsitzen den ersten Erfolg feiern durfte (26:24).
„Wir müssen am Schluss noch etwas cooler und abgezockter werden. Wir sollten da keinem Gegner noch den kleinen Finger reichen und ihn wieder ins Spiel zurückholen“, mahnte Thomsen. Allerdings überwiegt weiter die große Freude über den Sieg: „Unterm Strich sind wir sehr zufrieden mit dem Spiel und treten nun sehr happy die Heimreise an“, sagte sie.
Mit drei wichtigen Punkten im Gepäck verabschiedeten sich die Münsteranerinnen auf die Rückfahrt an den Berg Fidel. In rund zwei Wochen (12.02.22, 19 Uhr) ist dort der nächste USC-Einsatz geplant, wenn Münster den SC Potsdam empfangen soll. Die vergangenen Tage haben allerdings gezeigt, dass sich der Spielplan in dieser Zeit schnell ändern kann und der nächste Gegner noch längst nicht in Stein gemeißelt ist. Fest steht nur, dass das Team von Coach Lisa Thomsen mit Rückenwind antreten wird.