Schwerin sichert sich die Führung in der Serie
Für den Geschmack der Münsteranerinnen war das Auswärtsspiel in Schwerin zu schnell vorbei. Nicht nur unterlagen sie im ersten Spiel des Viertelfinals klar mit 0:3 (12:25, 18:25, 18:25), auch die Kräfteverhältnisse waren am Samstagabend über weite Strecken zu deutlich verteilt. So führt der amtierende Pokalsieger die Serie jetzt mit 1:0 an.
Mogensens Block beim Stand von 17:23 im dritten Satz wäre eigentlich kaum erwähnenswert. Wäre es nicht der einzige Blockpunkt ihres Teams beim Playoffspiel in Schwerin gewesen. Erst spät waren die Münsteranerinnen erstmals am Netz erfolgreich. Die elf direkten Blockpunkte auf der Gegenseite zeigten bildlich die Spielvorteile Schwerins. Vorne machten besonders Yüzgenc (5 Blocks) und Baijens (3 Blocks) das Licht aus, hinten führte Libera Pogany die starke Feldabwehr der Gastgeberinnen an. Zu oft bissen sich die Münsteranerinnen an der Abwehrformation der Pokalsiegerinnen die Zähne aus.
„Es ist schade, dass wir heute nicht in den Komplex Block-Abwehr hineingefunden haben. Das ist eigentlich unsere Stärke“, bedauert USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen. „1:11 Blocks und auch die einzelnen Abwehraktionen sprechen eine deutliche Sprache. Da haben wir insgesamt heute keinen Zugriff auf das Spiel gefunden. Schwerin hat das dann stark und sehr souverän runtergespielt“, so Thomsen. Beim Auftakt in die Viertelfinalserie hatte sie erneut der Aufstellung vertraut, die vor rund einem Monat bei der bislang letzten Begegnung Schwerin nur hauchdünn unterlag (2:3): Valkova, Scholten, Schlegel, Kömmling, Schröder, van Clewe und Fleck.
Kurz zahlte sich das aus. Der USC fand zielstrebig in sein erstes Playoffspiel nach vier Jahren Pause und schien die Anfangsnervosität in den ersten Ballwechseln gut abschütteln zu können. Über mutiges Aufschlagspiel von Kömmling und van Clewe zogen die Grünen davon (6:2). Dann aber drückten die Schwerinerinnen dem Gast aus Münster ihr Spiel auf. Ihre Blockabwehr wackelte nicht und der Schweriner Angriff unter Regie von Zuspielerin Kästner ließ es scheppern. Lange blieb Satz eins daher trotz früher USC-Führung nicht umkämpft (12:25) und auch die Geschichte von Satz zwei war vor knapp 1500 Volleyballfans schnell erzählt (18:25). Zahlreiche Wechsel Thomsens – sie versuchte es zwischendurch mit Kirchhoff oder Mogensen auf Außen, Öhman in der Mitte und Barthel im Zuspiel – hatten in dieser Phase nur mäßig Erfolg.
Erst im dritten Satz erarbeiten sich die Münsteranerinnen die Zugriffe ins Spiel zurück. Die weiterhin aggressiven Aufschläge wurden durch vereinzelte Erfolge in Block-Abwehr und erhöhte Cleverness im Angriff unterstützt. So blieb der abschließende Durchgang zwar länger offen (8:9), für einen Satzerfolg im Playoffspiel reichte es für den USC allerdings nicht (18:25).
Damit haben die Schwerinerinnen beim Besuch in Münster (15.04., 19.30 Uhr) den ersten Matchball in der Serie. Entschieden ist vor Spiel zwei allerdings noch nichts, das weiß auch Lisa Thomsen. Sie erinnert: „Wir spielen zuhause. Gerade in dieser Saison spielen wir zuhause stark. Da haben wir unsere Fans im Rücken und sind auch in unserer gewohnten Umgebung. Dann wird das ein ganz anderes Spiel.“