
Pia Fernau: „Ich lege jedem ans Herz, den Tag zu genießen“
Wenn der USC Münster am 2. März (14.15 Uhr, live im Free-TV bei SPORT1 sowie im Livestream bei Dyn) im DVV-Pokalfinale gegen den Dresdner SC antritt, kennt nur eine Spielerin das Gefühl, in der SAP Arena aufzulaufen. Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen 2023 und wie sie dem Endspiel am Sonntag entgegenblickt.
Als einzige USC-Spielerin hast Du schon ein Pokalfinale in Mannheim gespielt. Und nicht nur das. Mit Schwerin hast Du 2023 gewonnen. Wie erinnerst Du Dich?
Das war ein magisches Wochenende. Schon bei der Anreise hat man die Spannung im Team gemerkt. Jeder war positiv aufgeregt. Dann das erste Mal in der SAP Arena zu stehen war richtig cool. Wie auch die Atmosphäre im Hotel – einfach zu wissen, dass alle Mannschaften da sind. Vor dem Spiel ist das Einlaufen etwas ganz Besonderes. Da die vollen Ränge zu sehen, das ist super. Während des Spiels war ich die ganze Zeit aufgeregt und hatte Gänsehaut, weil die ganze Halle jeden Punkt gefeiert hat. Am Ende den Pokal in der Hand zu halten, das war natürlich das I-Tüpfelchen. Es hat super viel Spaß gemacht und war etwas Einzigartiges, auch weil wir damals einen richtig guten Teamspirit hatten.
Alle sprechen immer davon, dass das Pokalfinale nicht vergleichbar mit anderen Spielen wäre. Was macht es so besonders?
Der große Punkt ist einfach die Kulisse. Es gibt keine andere Halle in der Bundesliga, die so viel Kapazität für so viele Fans hat und die so unglaublich groß ist. Auch so einen LED Cube über dem Spielfeld hat man nicht alle Tage. Es sind die Finals der besten beiden Teams im DVV-Pokal. Die Teams, die Fans, alle, die in Mannheim sind, sind nur dafür dort.
Wie wichtig ist es, das schon einmal erlebt zu haben, um bestehen zu können?
Wichtig ist da das falsche Wort. Ich bin super dankbar dafür, dass ich das schon mal erleben durfte und weiß, was auf mich zukommt. Ich glaube, das hilft mir ein bisschen, meine Nervosität in Grenzen zu halten und meine Vorfreude sehr nach oben zu schrauben. Ich bin aber auch sehr gespannt, ob sich meine Emotionen verändern oder ob sie wieder so sind wie beim ersten Mal.
Wie konntest Du mit Deinen Erfahrungen helfen, Deine Teamkolleginnen vorzubereiten?
Ich habe Videos und ein paar Fotos gezeigt, weil das das Thema natürlich aufkam. Zum Beispiel vom Frühtraining in der leeren Halle, aber auch vom Spiel, wenn es voll ist. Vielleicht konnte ich helfen, schon mal einen ersten Eindruck zu vermitteln. So kann man sich schon mal ein bisschen darauf einstellen, was auf einen zukommt. Ich konnte damit aber auch Vorfreude verbreiten. Ich lege jedem ans Herz, den Tag einfach zu genießen, alles aufzusaugen und natürlich auch volleyballerisch auf dem Spielfeld Spaß zu haben.
Worauf wird es für Euch in Mannheim ankommen, um zu gewinnen?
Die Halle kennen wir nicht. Auch um 14 Uhr haben wir die ganze Saison über noch nicht gespielt. Wir haben uns darauf vorbereitet, indem wir zuletzt oft zu dieser Zeit trainiert haben. Es wird wichtig sein, dass wir als Team gut funktionieren. Jeder muss da sein, jeder muss wach und einfach ready sein. Wir müssen Spaß haben. Damit spielt es sich leichter und dann denke ich, haben wir sogar gute Chancen.
500 Fans aus Münster kommen mit nach Mannheim. Wie können Sie Euch unterstützen?
Indem sie ordentlich laut sind. Denn die Unterstützung der Fans, die Trommeln, die Fangesänge, das hört man auf jeden Fall. Es gibt sicherlich auch Momente, in denen die Spieler auf dem Feld diesen Rückenwind brauchen. Eine Ecke ganz in Grün zu sehen, wird etwas sehr Emotionales. Dann einfach jeden Punkt zu feiern und auch selbst auf der Tribüne Spaß zu haben – damit kann man uns am besten helfen.
Zur Person
Pia Fernau steht seit dieser Saison im Team des USC Münster. Die 22-jährige Brandenburgerin spielte zuvor zwei Jahre für den Schweriner SC. Mit Schwerin gewann sie 2023 den DVV-Pokal und wurde 2024 Deutsche Vizemeisterin.
(Autorin: Conny Kurth)
Foto zur redaktionellen Verwendung freigegeben durch USC Münster; Fotografin: Conny Kurth)