
Pia Fernau: Ein Jahr voller Herausforderungen, Wachstum und unvergesslicher Momente
Als Pia Fernau zu Beginn der Saison aus Schwerin nach Münster wechselte, hatte sie klare Vorstellungen von ihrem sportlichen Weg. Doch die Saison nahm eine andere Wendung als erwartet – und wurde für sie zu einer wertvollen Zeit voller persönlicher Weiterentwicklung, intensiver Team-Momente und neuer Erkenntnisse.
„Für mich war es ein schwieriges Jahr“, gibt Pia offen zu. Dennoch blickt sie mit Zufriedenheit auf ihre Zeit beim USC zurück, denn eines hat sie in Münster besonders gefunden: Freundschaften. „Ich habe so viele tolle Charaktere kennengelernt, die hoffentlich weiterhin Teil meines Lebens bleiben.“
Sportlich war das Pokalfinale natürlich das große Highlight – ein Moment, den sie gemeinsam mit ihrem Team genießen konnte. Doch auch der erste 3:0-Sieg gegen Suhl bleibt ihr in besonderer Erinnerung: „Das war eine richtig starke Teamleistung, vor allem dafür, dass wir damals noch relativ neu zusammengespielt haben.“ Der Gewinn der Silbermedaille war für Pia ein weiterer Meilenstein – ein Zeichen dafür, dass sie Teil eines besonderen Teams war.
Doch es war nicht nur die sportliche Erfahrung, die Pia geprägt hat. In Münster hat sie vor allem gelernt, mit mentalen Herausforderungen umzugehen. „Ich habe mich persönlich stark weiterentwickelt, habe mentale Hürden bewältigt und an meiner Fähigkeit gearbeitet, ein Team zu führen.“ Dabei fand sie Unterstützung durch Anne Orthmann und ihre Sportpsychologin Berit Kauffeld.
Einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat das Ritual, das sie gemeinsam mit Esther Spöler vor jedem Spiel ins Leben gerufen hat: Jede Spielerin und auch der Staff schrieben ihre Stärken oder Ziele für das kommende Spiel auf einen Zettel. „Dabei haben wir oft viel zusammen gelacht – aber vor dem Spiel gegen Mannheim sind auch Tränen geflossen, weil wir ein Video mit persönlichen Worten von Eltern und Freunden vorbereitet hatten. Darauf bin ich besonders stolz.“
Im Laufe der Saison hat sich Pias Rolle im Team verändert. Anstatt auf dem Feld zu führen, wurde sie zu einer der wichtigsten Motivatorinnen von der Seitenlinie aus. „Mit Esther und Amelie habe ich jeden Punkt gefeiert, den Mädels Pep-Talks gegeben und versucht, für sie da zu sein – sei es mit aufbauenden Worten oder kleinen taktischen Tipps. Diese Rolle musste ich erst für mich finden, aber zum Ende der Saison bin ich sehr im Reinen mit mir.“
Auch wenn die Saison anders verlief als erhofft, nimmt Pia viele wertvolle Erfahrungen mit. „Ich habe gelernt, wie ich mit Hürden umgehe, wie ich mentale Stärke entwickle und vor allem, dass ich mich nicht für andere verändern muss. Ich verlasse diese Saison stärker, als ich es erwartet hätte.“
Was ihr am meisten fehlen wird? Ganz klar: „Die Mädels! Ich habe sie alle unglaublich ins Herz geschlossen. Es tut weh, dass sich unsere Wege jetzt trennen.“
Mit ihrem positiven Wesen, ihrer Kreativität und ihrer Leidenschaft für das Team hat Pia den USC Münster auf ihre ganz eigene Art bereichert – auf und neben dem Feld.