Nichts zu holen in Stuttgart
Nach zwei Siegen zum Saisonauftakt musste der USC Münster am dritten Bundesliga-Spieltag eine hohe Niederlage einstecken. Bei Allianz MTV Stuttgart unterlagen die „Unabhängigen“ klar und deutlich mit 0:3. Besonders in den Sätzen zwei und drei mussten sie gegen die Spitzenreiterinnen dabei viel Lehrgeld zahlen. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir Stuttgart etwas mehr hätten abverlangen können. Das haben wir leider nicht geschafft“, gestand USC-Trainerin Lisa Thomsen nach dem Spiel.
Dabei sah es zu Beginn noch vielversprechend aus: Der USC startete nach zwei Siegen in den ersten beiden Spielen selbstbewusst in die Begegnung und zwang MTV-Coach Tore Aleksandersen früh zur ersten Auszeit (6:2). Über druckvolle Aufschläge und solide Blockarbeit bestimmte das Team aus Münster die ersten Minuten. Doch das frühe Timeout des Stuttgarter Trainers zeigte direkt Wirkung: Schon bei 8:8 war Allianz MTV wieder dran und drehte prompt das Spiel. Gleichzeitig nahmen beim USC die Eigenfehler zu, die der Tabellenführer eiskalt ausnutzte. Zwar blieb Münster dennoch lange in Lauerstellung, warf sich in aussichtsreichen Situationen aber oft selbst zurück. Symptomatisch beendete schließlich ein weiterer Fehlaufschlag den Satz, als Hursts Ball im Netz landete (20:25).
„Stuttgart ist einfach mit riesengroßem Abstand die stärkste Mannschaft, die es in der Liga momentan gibt“, resümierte USC-Cheftrainerin Lisa Thomsen anerkennend. „Wenn die dich einmal am Schlafittchen haben, dann lassen sie dich nicht mehr los.“ Besonders im zweiten Satz bekam der USC diese Fähigkeit am eigenen Leib zu spüren. Immer weiter spielten sich die Gastgeberinnen in ihren „Flow“ und zogen so unaufhaltsam davon. Beide technische Auszeiten (3:8 und 3:16), das erste USC-Timeout (3:11) oder drei Wechsel konnten den Spielfluss der Spitzenreiterinnen nicht unterbrechen. Erst nach der zweiten USC-Auszeit (3:19) durften die „Unabhängigen“ wieder jubeln. Allerdings war der Satz da schon längst verloren. Ein 10:25 stand beim Seitenwechsel am Ende auf der Stuttgarter Videowand.
Auch im abschließenden Satz sahen die 1.457 Volleyballfans in der SCHARRena ein ähnliches Bild von dominanten Stuttgarterinnen: Erneut fanden die Gastgeberinnen direkt mit dem ersten Ballwechsel in ihren Lauf und schüttelten den USC sofort wieder ab. Mit einem 25:13 sicherte sich der Finalteilnehmer aus der Vorsaison schließlich die verdienten drei Punkte, während Münster mit leeren Händen die Heimreise antreten musste. Einzig Meghan Barthel nahm mit ihrer silbernen MVP-Medaille etwas aus Stuttgart mit zurück.
Trotz der hohen Niederlage sieht Thomsen auch positive Momente des Spieltages: „Ich freue mich darüber, dass wir heute alle Spielerinnen einsetzen konnten. Kateřina [Valková] und Elena [Kömmling] sind endlich wieder mit dabei und konnten eingewechselt werden.“ Nach Verletzungspause sammelten beide in Stuttgart ihre ersten Bundesligaminuten im USC-Trikot. Ebenso gab Sara Đukić ihr Debüt und stand dabei rund 2,5 Sätze auf dem Feld.
Für den USC geht es nun darum, die Niederlage möglichst schnell abzuhaken und aus ihr die richtigen Schlüsse zu ziehen. Schon am kommenden Wochenende wartet mit dem VC Wiesbaden der nächste starke Gegner auf die Münsteranerinnen. Am Berg Fidel beginnt das Duell des vierten Spieltags am kommenden Samstag (23.10.21) um 19 Uhr.