Münster unterliegt Wiesbaden in Fünfsatzkrimi
Am Ende eines spannenden Volleyballkrimis am Berg Fidel gab es beim USC einige hängende Köpfe. Mit 2:3 hatten die „Unabhängigen“ gegen den VC Wiesbaden das Nachsehen, hielten dabei allerdings einen Punkt in Münster.
Trotz zwischenzeitlich zwei Matchbällen ging der USC im zweiten Heimspiel der Saison in einem packenden Duell unterlegen vom Feld. Münsters Trainerin Lisa Thomsen ist nach der Niederlage dennoch stolz auf ihr Team: „Phasenweise sah das richtig stark aus, was wir gezeigt haben. Wir haben lange das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und hatten dann hatten wir auch den Erfolg. Leider hat uns aber die Konstanz gefehlt. Wenn man seine Chancen dann nicht nutzt, wird man in der Bundesliga eben sofort bestraft.“
Im Heimspiel vor 687 Volleyballfans erwischten die Münsteranerinnen den besseren Start und setzten sich früh ab. Schon bei der ersten technischen Auszeit war der USC mit vier Zählern in Front (8:4). Über solide Blockarbeit und kraftvolle Angriffe gab der USC den Ton an und sorgte im ersten Durchgang für klare Angelegenheiten. Nur auf den letzten Metern mussten die „Unabhängigen“ Extrarunden drehen. Nach insgesamt vier Anläufen beendete Maria Schlegel den Auftaktsatz aber dennoch deutlich (25:17).
Auch im zweiten Satz hatten die Gastgeberinnen erst den stärkeren Beginn auf ihrer Seite, konnten den erneuten frühen Vier-Punkte-Vorsprung zu Satzbeginn allerdings nicht erneut verwerten (7:3). Nach einem Zwischenspurt waren es sogar die Wiesbadenerinnen, die mit Führung in die anschließende technische Auszeit gingen (7:8). Mit langer Anlaufzeit war der VCW in der Partie angekommen und entschied den fortan offenen Schlagabtausch des zweiten Satzes schließlich für sich. (21:25)
Vom Ausgleich ließen sich die Münsteranerinnen aber kaum beeindrucken und fanden schnell wieder in ihr Spiel zurück. Das 5:0 zum Satzauftakt setzte dabei direkt ein Ausrufezeichen und brachte den USC in eine gute Ausgangslage. Mit den lautstarken Fans der Halle Berg Fidel im Rücken folgte die direkte Antwort der Münsteranerinnen im Dritten (25:21). Doch auch Wiesbaden schien eine direkte Reaktion zeigen zu können. Durch einen fulminanten Start hatten die Hessinnen ebenfalls ein frühes Polster auf ihrem Konto (2:6), das sie immer weiter füllten. Nach einer Auszeit von USC-Trainerin Thomsen (8:14) begann allerdings eine beeindruckende Aufholjagd, die die eingewechselte Nikolina Maroš zum 17:17-Ausgleich krönte. „Ich bin sehr stolz auf die Spielerinnen, die im Vierten reingekommen sind. Sie haben das Team nochmal mitgerissen und niemals aufgegeben“, freute sich die USC-Trainerin. Getragen von der Atmosphäre der Halle entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der sich Münsteranerinnen ihre beiden Matchbälle erarbeiteten, diese aber nicht nutzen konnte. Das bessere Ende hatten schließlich die Gäste (24:26).
So ging das Duell zwischen dem USC Münster und dem VC Wiesbaden erneut in den fünften Satz. Wie schon in der vergangenen Saison musste der Tie-Break über die Siegerinnen entscheiden, doch anders als in der Vorsaison war nun am Ende das Lachen auf Wiesbadener Seite. Auf der Zielgeraden des Satzes uneinholbar enteilt, sicherte sich der VCW den Bonuspunkt und den Sieg (11:15).
Durch die knappe Niederlage rutschte der USC auf den fünften Platz der Tabelle. Doch schon am kommenden Wochenende haben die Münsteranerinnen in Aachen die nächste Chance auf Punkte: Mit den Ladies in Black (Samstag, 18 Uhr) warten die Tabellendritten auf die „Unabhängigen“.