Mit leeren Händen zurück aus Schwerin
Rund drei Wochen vor dem Ende der Hauptrunde standen noch sechs offene Partien im Spielplan des USC Münster. Seit Mittwochabend hat sich diese Zahl zwar auf fünf reduziert, viel Grund zur Freude gab es nach dem Auswärtsduell in Schwerin aber nicht. Glatt 0:3 (20:25, 23:25, 14:25) unterlagen die Unabhängigen beim Tabellenfünften und konnten in Außenseiterrolle keine weiteren Punkte im Kampf um die Playoffs einfahren.
„Wir haben uns doch ganz gut geschlagen“, gab sich USC-Coach Lisa Thomsen dennoch zufrieden. „Wenn wir mal vom dritten Satz absehen, bin ich schon happy. Unser Spiel war heute wieder von notwendigen Umstellungen geprägt, wodurch wir uns oft noch finden mussten. Unterm Strich haben es alle aber gut gemacht.“ Damit sprach sie die aktuelle Personalsituation bei den Unabhängigen an. Zwar hatte sich diese im Vorfeld der Partie leicht verbessert, stellte das Trainerteam aber erneut vor Herausforderungen.
Kirchhoff und Bathen waren wegen schulischen bzw. beruflichen Verpflichtungen auswärts in Schwerin nicht dabei und bei Schröder, die an einer Bauchmuskelverletzung laboriert, gab es nach Absprache mit der medizinischen Abteilung auch kein grünes Licht für einen Einsatz. Dafür kehrten Kildau und Maros nach überstandener Corona-Infektion sowie Dukic (Knie) in die Aufstellung zurück. Bei 100% waren aber alle noch nicht. Also teilte sich Kildau die Libera-Aufgaben mit Kömmling und Maros erhielt zeitweise von Hurst Unterstützung auf Diagonal. Dukic spielte gemeinsam mit der späteren Silber-MVP Wezorke im Mittelblock durch.
Der Überraschungseffekt der neuen Aufstellung (5:3) hielt aber nicht lange an. Schon nach der kurzen Anfangsphase gaben die bekannt heimstarken Gastgeberinnen den Ton an und übernahmen durch ihr variables Angriffsspiel die Kontrolle (8:12). Unsicherheiten und fehlende Abstimmung in der neu-formierten Münsteraner Mannschaft verstärkten die Lage im ersten Satz. Kurz vor Schluss kämpfte sich der USC zwar noch in Schlagdistanz zurück (20:22), blieb einem Ausgleich und einer spannenden Schlussphase aber fern. Ein Ass von Ambrosius besiegelte schließlich die Schweriner Führung. (20:25)
Punktetechnisch besser lief es im zweiten Satz. Dank einer Aufschlagserie Valkovas egalisierte Münster eine erste Führung der Gastgeberinnen (12:11) und erhöhte anschließend weiter das Tempo. (18:13). „In ersten Satz haben wir noch etwas gebraucht, um uns zu finden, aber im Zweiten lief es super. Da waren wir auch im Angriff mutiger und erfolgreicher“, freute sich Lisa Thomsen. Ihr Gegenüber, Schwerins Trainer Felix Koslowski, wurde in dieser Phase zu zwei schnellen Auszeiten gezwungen, um den USC-Lauf zu unterbrechen. Auch personelle Wechsel folgten auf Seiten der Gastgeberinnen. Entscheidend, wie sich später herausstellen sollte. „Und dann hat Schwerin einfach einen sehr starken und sehr breiten Kader“, sagte Thomsen anerkennend. „Wenn es bei manchen Spielerinnen mal nicht so läuft, kommen andere von gleicher Qualität rein.“ So war es auch die eingewechselte Hölzig, die nach einer Schweriner Aufholjagd den Satz beendete (23:25).
Diesen Schwung nahmen die Tabellenfünften gleich in den dritten Durchgang mit, während der USC besonders in der Annahme den Zugriff auf das Spiel verlor. „Dann ist die uns leider etwas eingebrochen“, bedauerte Thomsen nach dem deutlichen Schlusspunkt. Beim 14:25 blieben keine Fragen offen. Schwerin hingegen konnte sich über drei wichtige Zähler freuen.
Für die Gastgeberinnen wirken sich die Punkte von Mittwochabend direkt in der Tabelle aus. Durch den Erfolg gegen den USC kletterten sie auf den vierten Tabellenplatz und hätten momentan in der ersten Playoffrunde Heimrecht. Davon sind die Münsteranerinnen hingegen noch weit entfernt. Für sie geht es im Hauptrunden-Endspurt erst noch darum, überhaupt an der Meisterrunde teilnehmen zu dürfen. Dazu müssen aber in den verbleibenden fünf Spielen noch weitere Punkte her. Zuhause gegen Straubing soll am kommenden Dienstag (19 Uhr) der nächste Baustein im Playoff-Rennen folgen.