„Mentalitätssieg“ in fünf Sätzen gegen Erfurt
In die Freude nach dem Auswärtssieg bei Schwarz-Weiß Erfurt mischte sich auch eine große Portion Erleichterung. Am Mittwochabend drehte der USC einen 0:2-Rückstand und setzte sich in einem Fünfsatzkrimi mit 3:2 (17:25, 21:25, 25:20, 25:22, 15:9) durch. Durch Saisonsieg Nummer acht klettert der USC zumindest bis zum Wochenende auf den vierten Tabellenplatz und landet gleichzeitig einen weiteren Erfolg für das Selbstbewusstsein. MVP der Begegnung wurde Juliane Schröder.
Wie schon im Hinspiel am Berg Fidel lieferten sich beide Teams ein mitreißendes Duell, bis die Siegerinnen im Tie-Break gefunden wurden. Nach dem Sieg im November konnte der USC auch beim Wiedersehen in der Thüringischen Landeshauptstadt jubeln. „Es war ein absoluter Mentalitätssieg“, betitelte Trainerin Lisa Thomsen. Zwei Sätze lang fiel ihre Mannschaft jedoch gegen gut eingestellte Gastgeberinnen besonders durch Unsicherheiten in Annahme und Angriff auf und lag so folgerichtig schnell 0:2 hinten (17:25, 21:25). „Zu Beginn haben wir ganz sicher nicht unseren besten Volleyball gezeigt. Da hat vieles noch nicht gepasst“, musste Thomsen eingestehen. Gleichzeitig fand sie auch lobende Worte über die Gegnerinnen: „Erfurt hat es uns sehr schwer gemacht, in das Spiel zu finden. Von ihnen war es qualitativ eine der besten Saisonleistungen heute.“
Für Thomsens Team lief es mit dem Rücken zur Wand deutlich besser. Zwei Service-Winners von Valkova gaben im dritten Satz früh die Richtung vor (2:0), das Team folgte. Mit verbesserter Defensive und deutlich mehr Variabilität am Netz behauptete Münster diese Führung bei nun selbstbewussten Erfurterinnen. Wichtige Blocks der eingewechselten Kömmling (20:16, 22:17) und van Clewe (21:16) erhöhten den Abstand in der Schlussphase weiter, sodass der USC über Kapitän Scholten die Aufholjagd einläuten konnte (25:20).
Ganz zur Freude der Cheftrainerin ging das Comeback im vierten Satz weiter. Auch von einem erneuten Rückstand ließen sich die Unabhängigen nicht weiter beirren (7:10), sondern blieben weiter aufmerksam. Thomsen jubelte: „Wir haben gekämpft, waren mutig und haben immer an uns geglaubt. Wir wussten, dass wir noch Chancen bekommen, wenn wir dranbleiben. Das Spiel haben wir heute als Team gewonnen!“ Erfurt, das weiter auf den ersten Heimsieg der Saison wartet, bot diese in der Folge an. Durch Valkovas Block kam der USC wieder in Front (15:14) und setzte sich anschließend entscheidend ab. Mit 25:22 schickte die spätere MVP Juliane Schröder das Duell in den Entscheidungssatz, wo der Auswärtserfolg perfekt gemacht wurde. (15:9). Während Erfurt damit weiter auf den ersten Heimsieg wartet und auch im fünften Tie-Break der Saison unterliegt, feiert der USC seinen bereits achten Erfolg. Tabellenplatz vier ist zumindest bis zum Wochenende die Belohnung dafür.
Zehn Tage vor dem wichtigen NRW-Derby gegen die Ladies in Black (28.01.23, 17 Uhr) zieht Lisa Thomsen aus der Generalprobe wichtige Schlüsse. Die Trainerin sagte: „Unser Selbstvertrauen ist immens. Heute lief zwar nicht alles rund, aber wir haben Lösungen gefunden.“ Die Vorfreude auf das Duell mit Aachen sei schon jetzt groß. „Wenn du so enge Spiele auch gewinnen kannst, in denen du dich auch nicht immer wohlfühlst, dann wächst du als Team. Und wie soll das denn erst sein, wenn du wieder vor deinen eigenen Fans spielst? Wir freuen uns sehr auf Aachen und auf eine hoffentlich volle Halle“, so Thomsen.
Karten für das NRW-Derby gibt es online im Ticketshop des USC unter usc.ms/tickets.