Lilly Topić krankheitsbedingt zu Karrierepause gezwungen
Nach monatelanger Suche herrscht nun bei allen Seiten Gewissheit. Lilly Topić muss ihre Karriere krankheitsbedingt auf unbestimmte Zeit unterbrechen. Bei der 25-jährigen Schwedin wurde eine seltene Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Statt auf den Leistungssport legt die Mittelblockerin ihren Fokus nun auf die eigene Gesundheit. Sie wird daher ohne USC-Einsatz bleiben.
„Es bricht mir das Herz, dass ich meine Karriere erst einmal pausieren muss. Ich muss mich aber jetzt um meine Gesundheit kümmern“, erklärt Topić. Die mehrfache schwedische Nationalspielerin zeigt sich aber kämpferisch: „Ich werde alles dafür tun, um wieder auf dem Feld stehen zu dürfen. Wie lange es dauern wird, kann ich leider nicht sagen. Ich gehe es Schritt für Schritt an“, so die Schwedin.
Ralph Bergmann, Sportlicher Leiter des USC Münster, sagt: „Natürlich hätten wir Lilly auch gerne im USC-Trikot gesehen. Das ist gerade aber nebensächlich. Unsere Gedanken sind ganz bei ihr und wir wünschen ihr ganz viel Kraft und alles Gute.“ Im vergangenen Sommer war Topić aus Wiesbaden zu den Münsteranerinnen gewechselt und sollte beim USC den Kern des Mittelblocks bilden. Als Spielerin mit den ligaweit besten Blockstatistiken brachte sie aus der Vorsaison das entsprechende Potenzial mit. Zu einem Spiel für die Unabhängigen kam es allerdings nie.
Bergmann erinnert sich: „Viele Spielerinnen sind nach einem Sommer mit Einsätzen bei der Nationalmannschaft nicht bei 100 Prozent. Bei Lilly haben sich die Werte aber trotz Trainingspausen noch weiter verschlechtert. Dann wussten wir, dass es da andere Gründe geben musste.“ Erst nach einem monatelangen Prozess und dank spezieller Analyseverfahren konnte jetzt die genaue Diagnose erfolgen. Bergmann unterstreicht daher: „Wir danken unserem Ärzteteam und allen voran Dr. Fechtrup für die hervorragende Arbeit. Auch wenn es keine guten Nachrichten sind, wissen jetzt zumindest alle, womit sie es zu tun haben.“
Topićs Einjahresvertrag in Münster wird ohne Pflichtspieleinsatz auslaufen. Für Martin Gesigora, Präsident des USC, macht das allerdings keinen Unterschied: „Wir haben auch eine soziale Verantwortung unseren Spielerinnen gegenüber. Lilly Topić ist Teil unseres Vereins, obwohl sie nicht für uns spielen wird. Wir haben ihr von Anfang an gesagt, dass wir sie so gut es geht unterstützen“, betont Gesigora. Auch für die weiteren Schritte stehe ihr die medizinische Abteilung des Vereins beratend zur Seite. „Sie ist noch immer bei uns in Münster. Jetzt kommt es darauf an, an welchem Ort es die besten Therapiemöglichkeiten für sie gibt. Unser Ärzteteam um Dr. Fechtrup tauscht sich regelmäßig mit ihr aus. Wir wünschen Lilly Topić und ihrer Familie auf jeden Fall für den weiteren Verlauf alles Gute“, so Gesigora.
Diesen Einsatz weiß Topić zu schätzen. „Ich danke allen, die in den vergangenen Monaten an meiner Seite waren und mich auch weiter unterstützen. Ich danke auch dem USC Münster und allen im Umfeld des Clubs, die sich in den letzten Monaten so gut um mich gekümmert haben“, sagt sie. Gleichzeitig bittet die Schwedin darum, auf ihre Privatsphäre Rücksicht zu nehmen: „Gerade muss ich alles noch für mich verarbeiten. Ich habe vor, mehr zu sagen, wenn ich bereit dafür bin. Bitte habt dafür Verständnis.“