Jahresabschluss ohne Punkte bei 1:3 in Dresden
Mit zwei Niederlagen beendet der USC Münster die knapp einwöchige Auswärtsreise durch Deutschlands Nordosten. Auch gegen den Dresdner SC musste er sich am Freitagabend geschlagen geben und erneut mit leeren Händen die Halle verlassen. Die mögliche Überraschung gegen den Europapokalteilnehmer blieb beim 1:3 also aus. Von der Tour kurz vor Jahresende bringen die Unabhängigen daher keine Bonuspunkte nach Münster mit.
Trotz der Niederlage fand Cheftrainerin Lisa Thomsen nach dem Spiel überwiegend positive Worte über ihr Team: „Phasenweise haben wir das richtig stark gemacht. Wir haben wieder super gefightet und hatten Dresden auch mal ordentlich unter Druck“, sagte sie. In den entscheidenden Situationen habe ihre Mannschaft allerdings oft nicht die beste Lösung gefunden. „Wir mussten an unser Limit gehen, um hier etwas mitnehmen zu können. Dann muss man auch mal riskieren, Fehler zu machen. Die Frage ist aber immer, welche Art von Fehler man macht. Es ärgert mich, dass es oft die Einfachen waren“, sagte sie. „Das nutzt so ein Team wie Dresden knallhart aus.“
In der mit rund 3000 Fans ausverkauften Arena wurde das schon in den ersten Ballwechseln deutlich. Vier Blockpunkte gaben bereits in der Anfangsphase die Richtung vor (4:8) und zeigten, dass der USC erst noch im Spiel ankommen musste. Später fand er zwar die Freiräume im Dresdner Bollwerk und kämpfte sich allmählich in die Partie, gegen die stark aufspielenden Gastgeberinnen konnte er aber nicht mehr verkürzen. Stattdessen machte es der DSC deutlicher (15:25). „Die waren dann im Flow“, so Thomsen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich aber auch auf der Anzeigetafel, dass auch die Münsteranerinnen einen insgesamt guten Tag erwischt hatten. Ohne die Hypothek des frühen USC-Rückstands hielten sie gar eine späte Führung (16:14), schienen am Ende aber dennoch erneut leer auszugehen. Die Sächsinnen zogen vorbei und hatten schließlich gleich vier Satzbälle mit der Chance zur Vorentscheidung (20:24).
Ein Wechsel bringt die Wende im Satz
Doch als der USC den ersten Satzball abwehrte, wendete sich das Blatt. Thomsen brachte Barthel mit der Idee, über ihre Aufschläge den DSC weiter unter Druck zu setzen. Es ging voll auf. Nicht nur überzeugte die Zuspielerin gefährlich von der Linie, auch in der Feldabwehr war sie mehrfach ein entscheidender Rückhalt. So glich der USC erst aus (24:24) und nutzte den folgenden Schwung für den verdienten Satzgewinn (27:25)
Es sollte aber der einzige Erfolg des Tages bleiben. Zwar lieferten sich beide Teams zu Satzbeginn weiterhin offene Duelle und glänzten in langen Ballwechseln oft besonders durch ihre Abwehrarbeit. Sobald vom USC jedoch die angesprochenen Gastgeschenke verteilt wurden und der Druck kurz nachließ, bestraften das die Dresdnerinnen konsequent. Sätze drei und vier waren nach enger Anfangsphase bereits bei jeweils 11:14 gelaufen. Da half auch der ganze Einsatzwille der Münsteranerinnen nichts (17:25, 18:25).
Damit schließt der USC sein 2022 mit einer Niederlage in fremder Halle ab. Nach sechs Saisonsiegen blickt er aber auf unterm Strich erfolgreiche erste Saisonmonate zurück. Zum Abschluss der Hinrunde wartet auf ihn im neuen Jahr das Heimspiel gegen den SC Potsdam (7. Januar), wo die noch weiße Heimweste verteidigt werden soll.