Erstmals leere Hände am Berg Fidel
Nichts zu holen gab es für den USC Münster im NRW-Derby gegen die Ladies in Black Aachen. Glatt mit 0:3 (21:25, 21:25, 22:25) mussten sich die Münsteranerinnen geschlagen geben und standen ausgerechnet nach dem Heimspiel gegen den „Lokalrivalen“ erstmals in dieser Saison zuhause ohne Zählbares da. Neuzugang Zoe Fleck, die als Libera begann, wurde in ihrem USC-Debüt gleich mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnet.
Auf den Rängen lieferten sich die Fans beider Teams einen offenen Wettstreit und tauchten die USC-Heimat so in eine mitreißende Derbyatmosphäre. Auf dem Feld wurde es dagegen nur in wenigen Momenten wirklich spannend.
Dabei sah es besonders im ersten Satz kurzzeitig anders aus: Nach einer Anfangsphase, in der die Gäste den Ton angaben (9:15) und die Unabhängigen besonders über Poll und Howe früh vor Probleme stellten, kämpften sich die Münsteranerinnen Stück für Stück heran. Der Ausgleich zum 21:21 weckte Hoffnungen auf eine offene Schlussphase, Polls Ass vier Punkte später ließ diese allerdings schnell wieder erlöschen (21:25). Verkürzen konnte der USC auch am Ende des zweiten Satzes. Den zuvor angesammelten hohen 12:20-Rückstand bekamen sie allerdings nicht mehr umgebogen. Auf dem Papier wurde es dennoch knapp (21:25).
„Wir haben heute einfach nicht an unser Leistungsniveau herangefunden. Eigentlich haben wir in dieser Woche gut trainiert, aber das konnten wir leider nicht auf das Feld bringen“, zeigte sich USC-Chefcoach Lisa Thomsen enttäuscht. Im Angriff sehe sie großes Verbesserungspotenzial. „Heute war unsere Annahme mehr als solide. Besonders Zoe [Fleck] hat im Debüt ein sehr starkes Spiel gemacht. Daraus müssen wir aber einfach besser punkten“, forderte Thomsen. Stattdessen bissen sich die Münsteranerinnen an der Aachener Gegenwehr die Zähne aus. Die insgesamt 12:3 Blockpunkte zugunsten der Gäste stellten das auch unter Beweis.
Vor dem dritten Satz reagierte Thomsen personell. Während sie nach dem 3:2 in Erfurt lange auf die Kern-Aufstellung gesetzt und nur auf der Liberaposition gewechselt hatte, stellte sie nun um. Außen kam Mogensen für Schlegel, im Zuspiel Barthel für Valkova. Van Clewe begann für Maros. Zuerst zahlten sich diese Wechsel aus, Münster führte den Satz an (11:7). In der Schlussphase verlor jedoch erneut den Anschluss, sodass die Gäste ihren verdienten Derbysieg feiern durften (22:25). „Erst im dritten Satz haben wir unser Herz im Aufschlag gefunden. Da waren wir dann besser im Spiel“, sah Thomsen als Lichtblick. „Allerdings spielen wir dann wie in Satz eins eine sehr schlechte Crunchtime. Das nutzt so ein Team wie Aachen natürlich aus.“
Durch den Erfolg in Münster sind die Ladies in Black nun am USC vorbeigezogen. Das bessere Satzverhältnis gibt zwischen den beiden punktgleichen Teams den Ausschlag. Eine Chance, um die Aachenerinnen wieder zu überholen, bietet sich für den USC am kommenden Wochenende auswärts in Vilsbiburg, wo sie nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel erneut punkten wollen.