
DVV-Pokal: USC verpasst die Sensation
Für den großen Überraschungscoup hat es nicht gereicht: Mit 0:3 (-24, -12, -20) verlor der USC Münster das DVV-Pokalfinale gegen Dresden, schnupperte aber insbesondere im ersten Satz an der Sensation
Erst flossen Tränen, dann überwog der Stolz: Die Volleyballerinnen vom USC Münster verloren am Sonntag (2. März) das DVV-Pokalfinale gegen den Dresdner SC mit 0:3 (-24, -12, -20), kehrten aber dennoch als stolze Vize-Pokalsiegerinnen nach Hause zurück. „Auch, wenn ich jetzt noch enttäuscht bin, bin superstolz, dass wir das geschafft haben, ins Pokalfinale zu kommen“, sagte Mia Kirchhoff. „Im ersten und auch im dritten Satz konnten wir zeigen, dass wir mithalten können.“
Vor 10.267 Zuschauern in der SAP Arena erwischten die Unabhängigen einen Superstart und schnupperten an der Sensation. Mit 23:18 führten sie im ersten Satz, konnten diesen Vorsprung aber nicht über die Ziellinie retten. Stattdessen drehte Dresden den Abschnitt zu seinen Gunsten und versetzte den Unabhängigen damit einen Nackenschlag, von dem sie sich den gesamten zweiten Satz nicht erholten. Erst im dritten Durchgang fand das jüngste Team der Liga wieder in die Spur, zeigte sich mit dem Favoriten aus Sachsen auf Augenhöhe, konnte diesem den Titel aber letztlich nicht streitig machen.
Während Dresden seinen siebten Pokalsieg feierte, muss Rekordpokalsieger Münster weiter auf seinen ersten Titel seit 2005 warten. „Nach wie vor finde ich es sehr schade, dass wir den ersten Satz nicht mutig genug durchgezogen haben“, sagte Trainer Matthias Pack. „Im Endeffekt aber war Dresden wirklich die bessere Mannschaft. Sie haben das insgesamt richtig gut gemacht. Im Angriff und im Aufschlag war Dresden bärenstark und sehr variantenreich.“
Kapitänin Elena Kömmling suchte – wie auch ihre Teamkolleginnen – nach der Niederlage erst einmal Trost bei ihren Liebsten auf der Tribüne. Dort wich die Enttäuschung schließlich der Erkenntnis, mit dem USC Großes vollbracht zu haben. „Es sind viele Tränen geflossen“, sagte sie. „Letztendlich freuen wir uns aber auch über die Silbermedaille und dürfen diese auch feiern.“
Wenn schon nicht über den Pokalsieg, so durfte sich Münster über einen anderen Überraschungscoup freuen. Bei der Abstimmung zur wertvollsten Spielerin erhielt nicht etwa Marta Kamēlija Levinska, Sarah Straube oder Lorena Lorber Fijok aus Dresden, sondern Mia Kirchhoff die meisten Stimmen der Fans. Die 20-Jährige, die auch in der Bundesliga bereits die meisten MVP-Auszeichnungen einheimste, war davon sichtlich überrascht. „Ich freue mich natürlich sehr darüber“, sagte sie. „Erst recht, weil ich heute gerne mehr gezeigt hätte.“
(Autorin: Conny Kurth)
Foto zur redaktionellen Verwendung freigegeben durch USC Münster; Fotografin: Conny Kurth)