Captain Kömmling: „Gemeinsam jeden Punkt feiern“
Vor dem Halbfinale im DVV-Pokal am Dienstag (17. Dezember, 19 Uhr) gegen die Ladies in Black Aachen erklärt Kapitän Elena Kömmling im Interview, wie sie den USC Münster in diese Partie führen will
Das Bundesligaspiel in Aachen haben Du und Dein Team am Samstag mit 3:2 gewonnen. Die Generalprobe ist geglückt. Ein gutes Omen für das Pokal-Halbfinale am Dienstag?
Wir hatten uns vorgenommen, das Ligaspiel genauso ernst zu nehmen wie das Pokalspiel, auch wenn es zwei ganz unterschiedliche Wettkämpfe sind. Deswegen war es eine Generalprobe, aber auch einfach ein wichtiges Match für uns. Der Sieg gibt uns für Dienstag ein gutes Gefühl.
Was nimmst Du aus dem zweistündigen Krimi mit?
Eine Menge Selbstvertrauen und Kampfgeist. Wir haben gezeigt, dass wir uns aus schwierigen Phasen befreien und verschiedene Elemente wie zum Beispiel unseren Aufschlag innerhalb eines Spiels verbessern können. Und ich glaube, wir nehmen ganz viel Teamgefühl mit, weil wir zusammen gekämpft haben. Wir haben gezeigt, dass wir Aachen schlagen können.
Du selbst hast 20 Punkte beigesteuert und eine starke Leistung gezeigt. Gibt das Selbstbewusstsein für das Pokalspiel?
Auf jeden Fall. Wenn ich weiß, dass ich gegen ein Team wie Aachen so gut punkten kann, gibt mir das auf jeden Fall einen Push. Aber natürlich ergibt sich daraus auch der Anspruch, das Gleiche noch einmal zu tun oder zumindest ähnlich.
Wie sieht Euer Programm bis zum Spiel aus?
Das ist relativ simpel. Wir hatten am Sonntag noch ein regeneratives Krafttraining. Es ging darum, die Spannung im Körper zu halten und nicht in den Ruhemodus zu verfallen, sondern den Körper einfach weiter darauf vorzubereiten, in zwei Tagen wieder zu spielen. Deswegen gibt es heute, am Montag, eine Videoeinheit, wo wir uns auf den Gegner vorbereiten, aber uns auch selber auswerten. Danach ist Balltraining, um einfach noch mal den Feinschliff für Dienstag zu bekommen. Am Dienstag haben wir unseren ganz normalen Spieltagsplan, der mit Morgentraining startet. Locker, locker leicht, ein bisschen den Ball berühren, ein bisschen in Bewegung kommen. Dann geht es abends voll motiviert in die Halle.
Wie führst Du die Mannschaft am Dienstag in das Spiel? Gibt es eine Ansprache von Dir als Kapitän, bevor es los geht?
Ich bin tatsächlich eher der ruhigere Part, wenn es darum geht. Wir haben ein paar Leute, die gerne motivierende Reden halten und auch mal Ansprachen machen, was gut ist. Ich bin da ein bisschen anders. Ich sage auch was, aber eher in Momenten, wo ich wirklich das Bedürfnis oder das Gefühl habe, jetzt muss das mal ausgesprochen werden. Am Samstag habe ich dem Team nach dem Spiel gesagt, dass wir umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Und das war vor allem, dass wir das bessere Team sein wollten. Nicht unbedingt nur von den Fähigkeiten her, sondern als Team. Wir haben das geschafft, weil wir als großes Ganzes zusammen füreinander gespielt haben. Ich bin eher der Ruhepol, der ein bisschen Gas rausnimmt, wenn es mal stressig wird. Und genau das werde ich auch am Dienstag tun. Einfach probieren, die Ruhe zu bewahren, dem Team Ruhe zu geben, uns nicht zu sehr stressen lassen von dem Fakt, dass es ein Pokal-Halbfinale ist, sondern uns darauf fokussieren, was wir eigentlich als Ziel haben. Und das ist, als besseres Team zusammen dieses Spiel zu meistern.
Münster ist im Pokalfieber. Was bekommt Ihr von dem Hype mit?
Wir bekommen das natürlich mit, weil sich seit Wochen alles hauptsächlich um den Pokal und dieses Spiel dreht. Wir merken, wie außerhalb vom Team alle Menschen im Verein total aufgeregt und hyped sind. Wenn in fast jedem zweiten Satz, über das Pokal-Halbfinale gesprochen wird, geht das nicht spurlos an uns vorbei. Es gibt uns Motivation, weil wir wissen, dass wir am Dienstag nicht nur für uns, sondern auch für alle Menschen um uns herum spielen.
Noch ein paar Worte an Eure Fans. Wie können sie Euch am Dienstag unterstützen? Was wünschst Du Dir?
Kommt zahlreich in die Halle, gerne in grün. Bringt gute Laune mit und bringt mit uns den Berg Fidel zum Beben. Wortwörtlich, weil wir wissen, was Aachen für eine Fanbase hat und immer mit Stimme und Lautstärke überzeugt. Ich wünsche mir sehr, dass unsere Fans die Oberhand in unserer Halle behalten und zeigen, wer das Heimspiel hat. Lasst uns alle gemeinsam jeden Punkt feiern, ein richtig schönes Spiel zusammen genießen und uns von der Stimmung tragen lassen. Wenn die Halle richtig laut ist, hilft uns das, in einen Flow zu kommen und wir können uns von Eurer Welle tragen lassen.
(Autorin: Conny Kurth)