Achterbahnfahrt mit besserem 3:2-Ende für Münster
Mal wieder hat das Duell zwischen dem USC Münster und dem VC Wiesbaden abgeliefert. Nach einem packenden 3:2-Fight über fünf Sätze und insgesamt 237 Ballwechsel konnten die Münsteranerinnen zwei Punkte aus der hessischen Landeshauptstadt entführen und zufrieden, aber erschöpft, die Heimreise antreten. Die Volleyballfans in der Halle und vor dem heimischen Fernseher kamen beim ersten TV-Auftritt des USC in dieser Saison ganz auf ihre Kosten.
Wie ihre Schützlinge freute sich auch die USC-Trainerin Lisa Thomsen sehr über den Erfolg: „Es war eine echte Achterbahnfahrt mit Aufs und Abs. Wir sind zwischendurch mal hingefallen, aber sind dann auch sofort wieder aufgestanden. Auch von den Rückschlägen haben wir uns nicht unterkriegen lassen, sondern haben unser Spiel weiter durchgezogen“, lobte sie. Besonders hob sie erneut den Einsatzwillen des Teams hervor. „Wir wussten, dass es ein hartes Spiel werden würde. Diesen Kampf haben wir angenommen und sind mindestens bis an unsere Grenzen gegangen.“
Dabei hätte es der USC auch deutlich kürzer haben können. Bereits im dritten Satz hätten die Münsteranerinnen viermal einen Schlussstrich ziehen und mit 3:0 zurück an den Berg Fidel fahren können. Doch das Spiel zwischen den Unabhängigen und Wiesbaden wurde seinem Ruf als Nervenkitzelgarant erneut gerecht.
Dass die Siegerinnen mal wieder erst im fünften Satz gefunden werden würde, hatte sich bis zu den ersten Matchbällen nur vereinzelt angedeutet. Den ersten Satz holte sich der USC zwar in der Verlängerung (28:26), ließ aber besonders im zweiten Satz kaum Fragen offen (25:19). Als er auch im dritten Durchgang den Ton angab (17:12), bahnte sich allmählich das erste 3:0 in einem Ligaspiel zwischen beiden Teams seit fast acht Jahren an.
Wiesbadens Comeback
Doch Wiesbaden kam zurück. Erst egalisierten die Gastgeberinnen im dritten Satz, bis sie dort die vier erwähnten USC-Matchbälle abwehrten und anschließend selbst den erneuten Seitenwechsel forcierten (31:33). Wirkung zeigte dieser knappe Satzverlust auf Münsteraner Seite aber keine. Das Team von Lisa Thomsen blieb am Ball und eröffnete auch Satz vier zielstrebig (8:3). Dort wehrte es weiter gut ab und stellte die Gastgeberinnen mit ihren variablen Angriffen vor Herausforderungen. Allen voran glänzte Kapitänin Iris Scholten (insgesamt 32 Punkte).
Auch Wiesbaden knüpfte entschlossen an ihren dritten Durchgang an. Getragen von den rund 1300 Fans in der Halle, konnte der VCW allmählich die Welle des Satzgewinns für sich nutzen (14:19). Darauf reagierte Thomsen nicht nur mit Auszeiten, sondern änderte auch personell. Für die wichtige Phase brachte sie mit Juliane Schröder die angeschlagene Leistungsträgerin im Mittelblock und nutzte mit Mia Kirchhoff auch ihre Optionen im Außenangriff. Damit wurde zwar noch verkürzt, ganz reichte es aber nicht mehr (23:25).
Erneut fünf Sätze
So musste abermals (fünfmal in sieben Spielen) der Tie-Break zwischen beiden für die Entscheidung sorgen. Obwohl die Münsteranerinnen nach ihrer 2:0-Führung zwei bittere Rückschläge erlitten hatten und der VCW nach dem bei vielen unerwarteten Ausgleich erst recht im Aufwind spielte, gehörte der Abschluss wieder den Gästen aus Münster. 8:6 hieß es beim Seitenwechsel und 15:12 zum Schluss, als die extra dafür eingewechselte Agbolossou ihren Aufschlag ins Netz setzte und damit dieses nervenaufreibende Spiel recht unspektakulär beendete.
Mit diesem Sieg kletterten die Münsteranerinnen auf den vierten Platz der Tabelle. Nach der wichtigen Regenerationszeit und einem spielfreien Wochenende geht es für den USC zuhause gegen Straubing (17. Dezember) weiter. Im vierten Heimspiel der Saison wollen sie dort auch ihren vierten Heimsieg feiern. Tickets dafür gibt es online im Ticketshop unter usc.ms/tickets.