
Der USC Münster bestreitet sein letztes Bundesligaspiel 2018 in der Ferne. Am Freitagmittag machte sich ein auf elf Spielerinnen dezimierter Kader gemeinsam mit Trainern und Betreuern auf die rund 700 Kilometer lange Auswärtsfahrt nach Vilsbiburg. Dort geht es Samstagabend um 19 Uhr (Live-Stream auf sporttotal.tv) in der Ballsporthalle gegen die Roten Raben.
Beide Teams haben derzeit mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Auf Münsteraner Seite fehlen nach wie vor die etablierten Stammkräfte Ivana Vanjak (Kreuzbandriss) und Juliet Lohuis (Adduktorenprobleme). Und auch auf Libera Lisa Thomsen muss Münsters Cheftrainer Teun Buijs am Samstag verzichten: „Lisa hat eine starke Erkältung. Das Risiko, sie mitzunehmen, war uns zu hoch. Einmal im Hinblick auf ihre Gesundheit aber auch wegen des Ansteckungsrisikos innerhalb der Mannschaft“, erklärt der 58jährige Niederländer. Beim Gegner aus Vilsbiburg sind die Sorgen sogar noch größer: Gleich fünf verletzte Spielerinnen hat Cheftrainer Timo Lippuner zu beklagen. Die deshalb eigens nachverpflichtete Außenangreiferin Channon Thompson aus Trinidad und Tobago fehlt am Samstag zusätzlich, da sie mit ihrem Nationalteam unterwegs ist. Teun Buijs will sich dennoch nicht in die Rolle des Favoriten drängen lassen: „Der Heimvorteil ist beim Volleyball enorm wichtig“, weiß der erfahrene Coach. „Ich habe zwar von den Verletzungsproblemen bei den Roten Raben gelesen, aber ich erwarte dennoch ein offenes und spannendes Spiel. Dass wir nicht wissen, wer beim Gegner auf welcher Position zum Einsatz kommt, macht es für uns nicht gerade einfacher. Wir werden uns daher in erster Linie auf unser eigenes Spiel konzentrieren.“
Linda Bock wird in Vilsbiburg die Position der Libera einnehmen. Die 18jährige konnte in dieser Saison schon einige Male unter Beweis stellen, dass sie den Anforderungen der 1. Bundesliga gewachsen ist. „Linda hat eine tolle Entwicklung genommen und bereits sehr gute Spiele abgeliefert“, weiß Teun Buijs. Eins zu Eins kann die Junioren-Nationalspielerin die erfahrene Lisa Thomsen sicher nicht ersetzen. Gerade, was die Ordnung auf dem Spielfeld angeht. Da werden am Samstag Kapitänin Mareike Hindriksen und Teresa Mersmann noch stärker gefordert sein. Beide präsentierten sich – ebenso wie Mittelblockerinnen Kaz Brown und Juliane Langgemach – in den letzten Spielen in bestechender Form. Gut möglich, dass auch Lena Vedder und Chiara Hoenhorst in Vilsbiburg endlich wieder mehr Spielzeit bekommen werden. „Sie sind beide einige Riesenschritte nach vorne gegangen in den letzten Wochen“, zeigt sich der Trainer zufrieden.
Mit einem Sieg könnte der USC seinen vierten Tabellenplatz festigen und entspannt in den Silvesterurlaub gehen. Die Gastgeberinnen aus Bayern sind in dieser Saison zuhause jedoch noch ungeschlagen. Der USC reist hingegen mit einer Serie von vier Auswärtssiegen in Folge nach Vilsbiburg. Eine dieser Serien wird reißen. Münster hat aktuell fünf Punkte mehr auf dem Konto, jedoch auch bereits ein Spiel mehr absolviert als die Roten Raben. Auf jeden Fall also ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Kontrahenten um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs.